Quittenbrot

Quitten im Beutel

Präbiotika – Du bist, was deine Darmbakterien essen.

Quitten enthalten überdurschnittlich viel Pektin und dieser fermentierbare wasserlösliche Ballaststoff zählt zu den wertvollen Präbiotika. Präbiotika sind Futtermittel für die Bakterien in unserem Darm.

Das Rezept reicht für ein Backblech dünnes Quittenbrot (engl. fruit leather), das relativ schnell getrocknet werden kann.

4 – 5 Quitten
eventuell circa 100 g Honig nach Geschmack

Die Quitten unter fließend Wasser abwaschen und dabei den pelzigen Flaum entfernen. Mit einem sehr kräftigen Messer die Quitten vierteln und das Kerngehäuse entfernen, aber nicht wegschmeißen. Die Kerne und das restliche Gehäuse enthalten viele Schleimstoffe und Pektin, die wir auf jeden Fall nutzen wollen.

Die Quittenspalten in Stücke schneiden und mit den Kerngehäusen kochen. Dafür kann man die Kerngehäuse in ein spezielles Netz geben und dieses Bündel mitkochen oder die Quittenstücke in einen Dämpfeinsatz und die Kerngehäuse unten in den Topf geben.

Ich benutze zum Kochen der Quitten gerne den Schnellkochtopf, weil dadurch die zugesetzte Wassermenge enorm verringert werden kann. Mein Schnellkochtopf erfordert die Zugabe von nur 200 ml Wasser.

Im Schnellkochtopf sind die Quittenstücke nach 30 Minuten gar und wunderbar rot verfärbt. Die Kernegehäuse herausfischen und wegschmeißen. Die weichen Quittenstücke zusammen mit der Kochflüssigkeit mit dem Stabmixer pürieren.

Dieses sehr feine Quittenmus durch ein Sieb passieren, um die mitunter großen Steinzellen zu entfernen. Größe und Anzahl der Steinzellen ist wahrscheinlich sortenanhängig. Früher gab es um die 200 Quittensorten. Diese Vielfalt ist heute in Deutschland auf 6 Sorten zusammengeschrumpft.

Nun ist es an der Zeit, das Quittenmus zu probieren. Wem es jetzt zu sauer ist, kann den Geschmack mit etwas Honig mildern. Da muss die eigene Vorliebe entscheiden.

Das Quittenmus wird nun bei mittlerer Hitze vorsichtig unter ständigem Rühren eingekocht. Wenn man mit dem Kochlöffel über den Topfboden fährt und diesen für einen kurzen Augenblick sehen kann, ist das Quittenmus genügend eingekocht.

Die Masse auf einem mit Backpapier ausgelegten Backblech verstreichen und im Backofen bei circa 70 bis 80 °C und leicht geöffneter Klappe antrocken und auf der Heizung fertig trocknen lassen. Eine weitere Option für Ungeduldige ist das Dörrgerät.

Das fertige Fruchtleder in Streifen schneiden und aufrollen oder die Streifen weiter in Rauten unterteilen. Das ist die klassische Form des Quittenbrotes.

Quittenbrot wird auch von den Kindern gern gegessen, Weingummi in seiner ursprünglichsten Form.

Eine Anleitung in Wort und Bild findest du durch Anklicken der einzelnen Bilder.

5 Gedanken zu “Quittenbrot

  1. Vielen Dank, das Rezept kann ich sehr gut gebrauchen. Eine Frage habe ich noch dazu: Ist denn das Quittenbrot fermentiert? Oder kann ich die Quitten noch auf andere Weise zum Fermentieren nützen? Ich habe dieses Jahr soooo viele davon!

    • Beim Quittenbrot handelt es sich um ein tolles Bakterienfutter, das reich an Pektin ist. Wir können für unsere Darmbakterien unter anderem auf zweierlei Weise etwas tun: Einerseits können wir ihnen gesunde und kräftige Kollegen (fermentierte Nahrungsmittel wie Sauerkraut und Co.) vorbeischicken und andererseits können wir unsere Darmbakterien gut mit Bakterienfutter, sprich Ballaststoffen, versorgen. Quittenbrot ist eine schöne Nascherei, die so aufwendig zu machen ist, dass man bestimmt nicht in einen Zuckerrausch verfällt. Gestern habe ich ein “fruit leather” mit sehr sehr vielen Hagebutten und nur einer Quitte hergestellt, auch sehr lecker.

  2. Pingback: Frisch gepflückt – Quitten salzig lecker | bare-food.de

Schreibe einen Kommentar zu Isa Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert