Currykohlrabi – auf Anhieb unter den Top 10 meiner Lieblingsfermente

Anfang Februar fielen mir auf dem Ökowochenmarkt sehr große Kohlrabi auf. Das Schild sagte “Superschmelz”. Großartig: Wenig Schälarbeit und viel Kohlrabi, der zart statt holzig ist. Die dicken Brummer landeten erst in der Waagschale des Gemüsehändlers und dann in meinem Stoffbeutel.

Zu den beiden dicken Kohlrabi gesellten sich Frühlingszwiebeln und eine rote Chilischote. Das war’s. Kombiniert mit Curry ist daraus ein extrem leckeres wildes Ferment geworden. Easy und daher für Anfänger geeignet.

Currykohlrabi

  • 650 g geputzter Kohlrabi
  • drei Frühlingszwiebeln
  • eine große rote Chilischote (mild)
  • 3/4 EL süßes Currypulver
  • 13 g unraffiniertes Ursalz/Steinsalz
  • ein Gewicht
  • ein 1-Liter-Bügelglas

Kohlrabi schälen, halbieren und in gut 1 cm dicke Scheiben schneiden. Diese dicken Scheiben in nicht zu dünne Scheiben hobeln. Frühlingszwiebeln säubern und schräg in dünne Streifen schneiden. Chilischote säubern, entkernen und ebenfalls in dünne Streifen schneiden. In einer großen Schüssel das Gemüse mit dem Salz (13 g entspricht 2% von 650 g Kohlrabi) und dem Currypulver ordentlich vermengen und vermischen.

Das Gemüse eine Zeit lang stehen lassen, so dass es ins Schwitzen kommt und eine Lake entsteht. Hat sich ausreichend Lake gebildet, wird der Currykohlrabi ins Bügelglas gestopft. Dabei sollten keine Luftblasen eingeschlossen werden. Zum Schluss kommt das Gewicht auf das Gemüse. Wird dabei das Gemüse nicht komplett unter die Lake gedrückt, kann man sich mit 2%iger Lake behelfen und das Glas so auffüllen, dass auch das Gewicht unter der Lake ist. “Under the brine is fine.” Alles muss immer unter der Lake sein.

Dieses wilde Ferment habe ich vier Wochen bei Raumtemperatur arbeiten lassen. Nach einer Nacht im Kühlschrank habe ich es verkostet und war sofort überzeugt. Manchmal gelingen Rezepte auf Anhieb. Der Kohlrabi besitzt eine gewisse Knackigkeit und lässt sich extrem gut mit Basmatireis und anderen fermentierten Gemüsen in einer Schüssel “rice and pickles” kombinieren. Mit wachsweichen Eiern oder kalten Bratenresten eine perfekte Mahlzeit.

Eine Anleitung in Wort und Bild findest du durch Anklicken der einzelnen Bilder.








17 Gedanken zu “Currykohlrabi – auf Anhieb unter den Top 10 meiner Lieblingsfermente

  1. Hallo, ich habe gerade den Kohlrabi angesetzt. Nun eine Frage: muss ich das Glas bei ca 20 Grad dunkel stellen? Tageslicht, oder abgedunkelt?
    Freue mich auf eine Antwort
    Guy

    • Hallo Guy,
      zu Fragen der Temperatur gibt es einen Blogbeitrag. Generell wird das Gemüse bei Raumtemperatur fermentiert. Milchsäurebakterien produzieren B-Vitamine, welche lichtempfindlich sind. Abgedunkelt aufstellen!
      Herzliche Grüße,
      Barbara

  2. Ich bin hier eigentlich stiller, fleissiger Mitleser und habe schon das Eine oder Andere Rezept ausprobiert.

    Der Curry-Kohlrabi war bisher eines der leckersten Rezepte. Danke für die tolle Idee.

  3. Da Kohlrabi mein absolutes Lieblingsgemüse ist, hab ich meinen allerersten Fermentierversuch mit Deinem Rezept gestartet. Hat super geklappt! Heute hab ich das erste Mal probiert und ich finde es unglaublich lecker!!! Ich muss direkt ein zweites ansetzen. Vielen Dank 🙂

  4. Mittlerweile habe ich noch eine Variante davon probiert: 1 Möhre statt Frühlingszwiebel und Ingwer statt Chili. Auch sehr empfehlenswert.
    Liebe Grüße Uta

  5. Hallo Isa,
    ich habe ich an dein Rezept gewagt und noch etwas Ingwer dazugegeben. Nach ca. 1 Woche blubbert nun nichts mehr, wobei die Raumtemperatur bei uns zur Zeit relativ niedrig ist (zwischen 16-19 Grad) Zu Beginn gab es vereinzelt Bläschen, aber nie viel. Wird das noch was?
    Herzliche Grüße

    • Liebe Pia,
      alles im grünen Bereich. Die Bildung von Kohlendioxid ist nur am Anfang so stark und lässt dann nach. Das hast du alles richtig beobachtet und du musst dir keine Sorgen machen.
      Herzliche Grüße,
      Barbara

  6. Hallo Isa,
    ist 4 Wochen bei Raumtemperatur nicht zu lange? Sonst bleibt doch immer alles 1 Woche wärmer stehen und nach 5 Tagen wird kühler gestellt. Welcher Grund ist es, dass dieses Kohlrabiferment 4 Wochen warm stehen soll?

    • Liebe Frieda,
      bei Sauerkraut empfehle ich sogar sechs Wochen. Die minimale Fermentationszeit wird durch zwei Faktoren bestimmt: ALLE verwertbaren Kohlenhydrate müssen von den Mikroorganismen umgesetzt worden sein UND das Ferment muss schmecken.
      Herzliche Grüße,
      Barbara

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