Radieschen zählen zu den schnellen wilden Fermenten. Die Verarbeitung gelingt schnell und das Ferment ist zügig fermentiert, da der Gehalt an Kohlenhydraten relativ gering ist.
Ein kühler Knabberspaß, der in der Sommerhitze wenig Arbeit macht und eine gesunde Erfrischung bietet. Sind alle Radieschen verspeist, gibt die Lake verdünnt mit Leitungswasser ein tolles isotonisches Getränk ab. win, win, win!
Der strenge Geruch an den ersten Tagen der wilden Fermentation ist für uns wilde Fermentierbegeisterte keine Überraschung, sondern die zu erwartende Duftwolke, welche bei der Fermentation von Kreuzblütlern typischerweise entsteht.
Kreuzblütler enthalten die für sie charakteristischen Senfölglycoside und diese Glukosinolate sind verantwortlich für den Geschmack und Geruch der Kreuzblütler. Das Senfölglycosid der Radieschen ist schwefelhaltig und riecht in zersetzter Form besonders streng. Die gute Nachricht: Die Menge dieser Glycoside ist begrenzt und nach den ersten Tagen der wilden Fermentation hat sich das Thema erledigt.
Radieschen
- zwei Bund Radieschen
- ein TL Senfkörner oder Pfefferkörner
- 20 g unraffiniertes Ursalz/Steinsalz
- 1 Liter Leitungswasser
Zuerst das Ursalz in das Leitungswasser einrühren, dann die Radieschen versäubern. Das Grün und die Wurzel abschneiden und anschließend in Leitungswasser putzen. Je nach Gusto entweder die Pfefferkörner oder die Senfkörner ins Glas geben, dann die Radieschen ins Glas schichten. Wie gut man mit einem ein Liter fassenden Bügelglas auskommt, hängt von der Größe der Radieschen ab.
Die Radieschen mit einem Gewicht beschweren und das Bügelglas bis zur Schulter mit der 2%igen Lake auffüllen. Alles muss unter der Lake sein. Abgedunkelt bei Raumtemperatur fermentieren lassen. Im Hochsommer kann man schon nach 10 Tagen verkosten. Sind die Radieschen gut sauer geworden, darf das Glas in den Kühlschrank. Gut gekühlt schmecken alle Wilden Fermente am besten.
Eine Anleitung in Wort und Bild findest du durch Anklicken der einzelnen Bilder.
Dieser Blogbeitrag ist Sandra Ost gewidmet. Sandra steht mir bei der Betreuung der Facebook-Gruppe “Wilde Fermente” seit Beginn, also seit unfuckingfassbaren sechs Jahren, mit Rat und Tat zur Seite. Danke für sechs Jahre Treue und Freundschaft. Radieschen sind Sandras Lieblingsferment.
Hallo liebe Isa.
Ich bin so glücklich dich, deinen Blog wiedergefunden zu habe und freue mich riesig wieder etwas neues von dir zu hören!
Vielen vielen Dank für deine tollen Rezepte und deinen großartig Blog!!!
Viele Grüße sendet,
Jesse-Gabriel
Heute probiert nach 3 Monaten Fermentation, erst in der Küche, dann im Keller. Lecker!!! Und sehen cool aus.
Pingback: Es brodelt in der Hexenküche – Atessa
Ich habe heute nach 10 Tagen Fermentation die Gläser geöffnet. Radieschen hatte ich geteilt und in einem Glas Stängel von Kräutern eingelegt. Leichte perlen sind noch zu sehen. Meine Frage: wenn ich mit einer Gabel ins Glas tauche, ziehen daran leichte Fäden. Bei dem Kräuterglas etwas mehr, als in reiner Salzlösung. Was ist das? Sonst scheint alles ok
Hallo Heike,
Ferndiagnosen mache ich nicht. Es gibt einen Blogbeitrag zum Thema “Dextran”: https://www.wildefermente.de/rote-bete-und-meerrettich/
Herzliche Grüße,
Barbara
Hallo, ersteinmal großes Lob und viel Respekt für den aufschluss- und Rezept-reichen Blog :0)
Ich habe eine Frage zu den Gewürzkörnern, die hier bei den Radieschen oben treiben (Bild 5 “Bei sehr großen Radieschen passen weniger Exemplare ins Glas.”): Ist es grundsätzlich problemlos oben schwimmende Körner im Glas zu halten oder sollten diese rausgefischt werden wegen der evtl. Schimmelbildung?
Beste Grüße, Ben
Hallo Ben,
Floater, also aufschwimmende Fitzelchen und Gewürze, sollten immer abgefischt werden.
Herzliche Grüße,
Barbara