Karotten mit Sternanis – less is more

Mütze

 

„Learn what you like by experimenting.“

– Sandor Katz –

Nicht jedem muss jedes Wilde Ferment schmecken. Es gilt also als Experiment zu kosten und zu probieren, denn nur in dieser Form findet man den Weg, um den eigenen Geschmack zu entdecken, zufriedenzustellen und letztendlich eigene Rezepte zu kreieren.

Gebt nicht auf, nur weil Euch DIE Karotten nicht schmecken. Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, Karotten wild zu fermentieren. Es ist wichtig, die Grundprinzipien der Wilden Fermentation zu begreifen, dann sind den Variationsmöglichkeiten keine Grenzen gesetzt.

Bei anderen Wilden Fermentierern nachgefragt, welches Gewürz sie am liebsten für Karotten verwenden, erhielt ich folgende Antworten:

  • Knoblauch
  • Vanille
  • Ingwer
  • Dill und Knoblauch
  • Oregano
  • Koriander und Safran
  • Ganz viel Dill
  • Sternanis

Bei Sternanis wurde ich hellhörig. Wenn ich ein Gewürz in größeren Mengen bevorrate, dann Sternanis. Ist Weihnachten vorbei, verschleudern die Geschäfte Sternanis und ich fülle meine Gewürzkiste auf.

Die wichtigste Regel bei Karotten mit Sternanis: Auf ein 1-Liter-Bügelglas bitte nur einen Stern nehmen. Weniger ist mehr. Diese Regel gilt für Gewürze in Wilden Fermenten ganz besonders.

Karotten mit Sternanis

Dieses Wilde Ferment ist schnell angesetzt und gut für Anfänger geeignet, wenn man alle Regeln beachtet.

  • 500 g Karotten
  • 1 Sternanis
  • 20 g unraffiniertes Steinsalz/Ursalz
  • 1 Liter Leitungswasser

Karotten unter fließend Wasser mit der Wurzelbürste abschrubben und in Scheiben schneiden. Ich benutze dazu einen Hobel, wobei der Abstand von der Klinge zum Brett relativ groß eingestellt ist.

Das unraffinierte Ursalz in dem Leitungswasser auflösen, das ergibt eine 2%ige Salzlake. Die in das Glas geschichteten Karotten mit der Salzlake übergießen. Sternanis nicht vergessen. Möglichst seitlich einbauen. Das sieht gut aus und der Sternanis schwimmt nicht oben auf der Lake. „Floater“ also schwimmende Teilchen bergen ein Risiko für Schimmel.

Wer hat, beschwert die Karotten mit einem Gewicht, so dass sie ebenfalls nicht aufschwimmen können. Glas verschließen und Datum notieren. Das Bügelglas auf einen Teller oder in eine flache Schale stellen und im Dunkeln circa drei bis vier Wochen fermentieren lassen. Treffen die Karotten den gewünschten Geschmack, sollten sie anschließend im Kühlschrank aufbewahrt werden.

Stefan Schenter aus Wien hatte die Idee zu den Karotten mit Sternanis. All the credit is due to him.

Eine Anleitung in Wort und Bild findest du durch Anklicken der einzelnen Bilder.

8 Gedanken zu “Karotten mit Sternanis – less is more

  1. Liebe Isa,
    danke für dieses Rezept. Beim Nachbau stellte ich fest, dass in mein 1-Liter-Bügelglas nur noch ein halber Liter Wasser reingepasste, nachdem schon 500 g Karotten drin waren. Erschien mir dann auch irgendwie logisch, nur grüble ich jetzt drüber nach, ob jetzt 10 Gramm Salz zu wenig bei den Karotten sind, hatte ja die 20 g Salz in einem Liter Wasser aufgelöst.
    Sonntagsgrüße, S.

  2. Liebe Isa, danke für diese tolle Seite!
    Ich wage mich zum ersten Mal ans Fermentieren und habe eine Frage zur Aufbewahrung. Darf man das fermentiere Gemüse nach der Fermentation umfüllen??
    Vielen lieben Dank

  3. Hallo Isa, was genau bewirkt die Dunkelheit bei der Fermentation? Ich finde nämlich die Gläser samt Inhalt so hübsch, dass ich eigentlich gerne ohne Überzug stehen lassen möchte. Natürlich nicht auf Kosten von Bakterien/Qualität o.ä.

    Danke und viele Grüße,
    Susan

    • Hallo Susan,
      Licht zerstört Enzyme und Vitamine, besonders B-Vitamine sind davon betroffen. Doch gerade diese werden durch die Bakterien gebildet. Wäre ja schade, wenn du dich um diesen tollen Aspekt bringen würdest.
      Licht mindert die Qualität hochwertiger Nahrungsmittel.
      happy bubbles ° o O o ° °°
      Barbara

  4. Hallo Barbara,
    das Rezept werde ich am Wochenende ausprobieren, nachdem ich meine Möhren geerntet habe.
    Möhren mit Safran und Koriander würde ich auch gleich mit ansetzen. Das klingt ebenfalls toll. Weißt Du, ob das Kraut oder die Körner gemeint sind?
    Vielen Dank für die vielen guten Infos und Rezepte und viele Grüße!
    Tanja

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert